Haushalte - Verhaltensfunktionen

Der Haushalt steht unter ökonomischen Gesichtspunkten vor der Aufgabe, verschiedene Güter zu kombinieren, um seinen Nutzen aus diesen Gütern zu maximieren.

In der Mengenbetrachtung überlegt der Haushalt zum Beispiel, welche Fortbewegungsmittel er kombiniert, um von A nach B zu kommen, welche Speisen er zu sich nimmt, um satt zu werden, welche Kommunikationsmedien er nutzt, welche Kapitalanlagen er wählt, und so fort.

Auf der Wertebene wird er die nutzenmaximale Verwendung eines Budgets planen, d.h. er wird mit den durch das Budget begrenzten Mitteln versuchen, möglichst viele seiner Bedürfnisse zu befriedigen. Wie bei Geld üblich, ist das konkrete Gut durch das Tauschmittel ersetzt worden. Insofern wird auf der Wertebene nach dem Nutzen des Geldes (genauer nach dem Grenznutzen) gefragt und damit der Nutzen der Güter auf einer höheren Ebene vergleichbar gemacht.

Elementare Prinzipien

Optimierungsziel: Nutzenmaximierung

Die Basis der Nachfragefunktionen der Haushalte ist der schwer zu quantifizierende Begriff des Nutzens. Güter stiften dem Haushalt einen Nutzen und die Haushalte entscheiden rational als homines oeconomici, welche Güter sie zur Bedürfnisbefriedigung verwenden wollen. Hinter diesem Konzept stehen Bedürfnisse, deren Herkunft in der Ökonomie nicht hinterfragt wird. Die Theorie unterstellt auch die (materialistische) Erwartung, der Nutzen aus Gütern würde die Bedürfnisse befriedigen.

Aus dem utilitaristischen Weltbild ist das Konzept übernommen worden, viele Güter bringen viel Nutzen und der wiederum summiert sich zu einem maximalen Gesamtnutzen. Die Ökonomie betrachtet dabei ausschließlich quantifizierbare Güter und ebenso quantifizierbaren Nutzen.

In der Theorie will der Haushalt seinen Nutzen maximieren, um einen höchstmöglichen Grad der Zufriedenheit zu erreichen. Dabei hat er sich zwischen verschiedenen Gütern zu entscheiden, da der Nutzen mit der Menge abnimmt und sein Budget (Einkommen) endlich ist.

Aus den Nachfrage-Entscheidungen der Haushalte resultiert die Konsumfunktion. Sie ist von den Präferenzstrukturen determiniert und von weiteren Randbedingungen, wie Verfügbarkeiten, Preisen, Einkommen, usw.

Speziell die Reaktion des Haushaltes auf Preis- und Budgetänderungen wird mit dem Konzept der Elastizität der Nachfrage abgebildet. Verschiedene Größen der Elastizität bestimmen die Reaktion der Mengennachfrage auf Wert- und Preisänderungen.
Das Unternehmen ist aus der Delegation von Aufgaben aus dem Haushalt hervorgegangen (outsourcing). Die Haushalte sind ursächlich für die Nachfrage verantwortlich, die von Unternehmen mit den Gütern befriedigt werden soll.

Lernziele:

Sie lernen das Konzept (Utilitarismus) kennen, das in der heutigen Kultur zu einem Aufbau von Nutzensystemen führt, in denen der Nutzen und letztlich die Zufriedenheit quantifiziert werden.
Der Haushalt hat ein Optimierungsziel und versucht es mit einer Kombination von Gütern zu erreichen. Sein Verhalten bilden die Ökonomen in einer Funktion ab. Sie lernen zwischen zwei Varianten von Funktionsverläufen zu unterscheiden.


Kontrollfragen:

Wie beschreibt das 1. Gossen’sche „Gesetz“ den Grenznutzen?

Was ist eine Indifferenzkurve?

Wie werden die Exponenten einer Cobb-Douglas Nutzenfunktion interpretiert?

Was repräsentieren die drei Achsen des Nutzengebirges?

Erklären Sie die Grenzrate der Substitution.

Welche ökonomische Bedeutung kommt dem Wert „Null“ zu, wenn die erste Ableitung der Nutzenfunktion diesen hat?

 

Anhang

Größe

Teil 3 - Verhaltensfunktion Haushalte.ppt 1.38 MB
Nutzengebirge-4-2.xls 100.5 KB